
Oasentage für Hochsensible
2022 startete ich mit einer Frau in die ersten Oasentage, die ich vorher ausschließlich telefonisch im Coaching begleitet hatte. Es war ein wertvoller Testlauf. 2023 verbrachten wir zu sechst ein Wochenende. Ein Wochenende in der Malche im Oderbruch. Ein Ort, den ich sehr empfehlen kann. Es werden Veranstaltungen angeboten, man kann die Häuser für Gruppen mieten, selbst etwas anbieten, alleine eine Auszeit machen.

Einladung
„Eine Auszeit für und mit anderen hochsensiblen Menschen. Vieles ist möglich mitten in der Natur. Resonanz, Input, Rückzug, Stille, Schreiben, Singen, Entfalten, Wandern. Gemeinsam gestalten wir uns ein wohltuendes stärkendes Wochenende.“
Mir war und ist es wichtig, dass Hochsensible mehr spüren und ernst nehmen, was sie brauchen. Einerseits kann uns Fülle reizen, anderseits auch schnell überfordern. Ich hatte vieles vorbereitet, aber keinen festen Plan, über die Zeiten und Inhalte.

Eine reagierte
„Über eine kurze Auszeit würden sich Körper und Seele sehr freuen… Ich bin hochsensibel und trage dem aber viel zu selten Rechnung – um mich herum und darum in mir selbst ist immer „Action“. Vielleicht bietet sich ja eine Möglichkeit, mal etwas mit Gleichgesinnten herunterzufahren.“
Ich bat vorab die Frauen, Wünsche zu äußern.
„Inhaltlich wünsche ich mir Austausch und vielleicht neue Erkenntnisse zum Thema HSP und den einen oder anderen Tipp zum Thema „Grenzsetzung“ und „Akzeptanz des ‚Andersseins‘ “ Ansonsten gern (Atem)Meditationen einbauen, die Seele über den Körper tanzen lassen… Waldluft tanken und wenn möglich auch Sonne Und ganz viel Lachen.„
Gedanken machen
Gedanken machen
Ich gebe zu, dass ich mir schon Gedanken machte und kurz bevor es losging, etwas Bammel hatte.
- Wird mir der Kopf qualmen bei soviel gemeinsamer Zeit?
- Wird meine Aufmerksamkeit reichen?
- Ob die Frauen miteinander klar kommen?
- Ob mein Konzept, das Wochenende situativ zu gestalten aufgehen?
- Wird es Frauen gehen, die mich überfordern, weil sie wohlmöglich zu viel Aufmerksamkeit von mir benötigen?
- Inwieweit bin ich für was alles verantwortlich?
- Welche Erwartungen haben die anderen an mich?

Das Wochenende
Zum entspannten Ankommen starteten wir am Freitag bereits um 15 Uhr. Nicht alle schafften es pünktlich. Machte gar nichts. Gemeinsam war bei allen die Erschöpfung, nicht nur von der letzten Arbeitswoche. Im Überfordern und Grenzen ignorieren und Hintenanstellen der eigenen Bedürfnisse sind Hochsensible sehr talentiert. Da haben wir alle viele Erfahrungen gesammelt. An dem Abend war dementsprechend allen nach zeitigem Rückzug und Stille.
Der Samstag begrüßte uns überraschenderweise schneeweiß – das Mitte März. Alle wollten raus. Die Sonne strahlte mit uns um die Wette. Wir konnten gar nicht aufhören mit Fotografieren und Staunen. Ja und drei Schneeengel mussten einfach sein.
Ich schmunzelte, dass später gleich 4 Frauen in ihrem Whatsappstatus ihre weißen Bilder teilten.

Miteinander teilen
Ich war dankbar, dass alle was mit einbrachten. Sie freuten sich, dass es möglich war.
„Au Ja, da lassen wir uns drauf ein.“
Wir haben
- Steine bemalt
- an Aromaölen geschnuppert
- in noch unbekannten Büchern geblättert
- selbst gebackene Brötchen genossen
- meditiert
- etwas Yoga gemacht
- einen Einblick in die Feldenkrais – Methode bekommen
- unsere Tierkarte gezogen,
- miteinander gesungen
- viel gelacht und geredet
- ein paar Tränen fließen lassen
- sehr lecker und viel gegessen.
- Dagmar schrieb ein Gedicht über unsere temporäre Oase.
- Eine bastelt gern anspruchsvolle Perlenketten
- uns wurde eins Gewichtsdecke vorgestellt
- uvm.
Wir hätten uns viel mehr Zeit gewünscht. Ich genoss, dass sich meine anfänglichen Bedenken in Luft aufgelöst hatten. Die Frauen dachten mit, waren sehr aufmerksam untereinander, kamen pünktlich, zogen sich bei Bedarf zurück. Sagten, was sie brauchten. Brachten sich ein, ließen sich auf die Angebote der anderen ein. Ich habe nichts von Spannungen mitbekommen.

Morgens in der Malche
„Guten Morgen ihr Lieben und lieben Dank für die wunderschönen Worte, Impulse und Lieder. Das erste Mal seit gefühlten 100 Jahren sitze ich früh Morgens auf meinem Bett und singe….und mir laufen die Tränen vor Freude…weil ich mich wieder spüre…und weil ihr so wichtig für mich seid 😘 Ich freue mich auf unseren gemeinsamen Stunden heute.“
Nach dem Wochenende
Hallo ihr Lieben
Ich bin auch gut zuhause angekommen. Jetzt lasse ich erstmal alle schönen Oasen-Eindrücke, Erlebnisse und Informationen sacken. Oh ja 😄…und dann singe ich nochmal unsere wunderschönen Lieder…Au ja, und dann lese ich noch einmal eure liebevollen Zeilen und mein Herz hüpft vor Freude, weil es so glücklich darüber ist. Oh ja, ich wünsche mir so sehr, für euch und auch für mich, dass die Kraft, das Vertrauen, die Wertschätzung, die Freude, die Achtsamkeit und vor allem die Liebe, uns zukünftig auch weiterhin verbindet und uns auch im Alltag zu Oasen-Schwestern macht. Wann immer eine von uns Unterstützung und liebe Worte braucht, hier im WA-Chat sind wir füreinander da.
„Ihr Lieben, jetzt bin ich wieder zu Hause, habe mir das Tütchen rausgeholt und all eure herzlichen Worte gelesen… Habt vielen vielen Dan Ich fühle mich wie eine Pflanze, die gaaanz lange zwar Wasser, aber keinen Dünger bekommen hat – JETZT kann ich (wieder) wachsen (nur nach oben ) und mich entfalten! Danke für all das Erinnern, für Lieder, Umarmungen, Düfte, kreative Impulse. Ich freue mich auf nächstes Jahr, dann ganz sicher auch von mir mit einem Beitrag.“
„Liebe Antje, die Fotos sind super geworden – ganz lieben Dank! Beim Steinemalen war ich so konzentriert, dass ich den kleinen Paparazzo gar nicht registriert habe. Dir sage ich nochmals von ganzem Herzen DANKE für die Oasenidee und die Umsetzung. Alles kam genau im richtigen Moment.“
„Liebe liebe Antje es war ein wunderschönes Wochenende so herrlich mit dir und von dir organisiert geleitet getragen so wunderbar entspannt.“
„Ich zehre energetisch noch sehr von unserer Oase, versuche Balance zu wahren und würde mich gern für länger mal ausklinken, um für mich(!) zu sorgen. Aber alles hat seine Zeit 😉 Fühlt euch umarmt.“
„Hallo ihr Lieben, meine Woche hat wieder etwas turbulent begonnen, aber so langsam lichtet sich der Nebel. Die Lieder haben mich bisher durch die Woche getragen!“
„Guten Morgen, anbei das Rezept für die Cranberry-Brötchen…habt alle einen schönen Tag 👋“

Und ich? Ich bin dankbar, dass die Malche (speziell Gundula) es mir so einfach mit der Organisation gemacht hat. Sie arbeitet in der Malche. 1993 starterten wir gemeinsam unser Studium für Soziale Arbeit in Berlin. Seit dem kreutzten sich unsere Wege immer wieder und gerade in den letzten Jahren hat sich unsere Verbindung vertieft.
- Ich bin dankbar, dass ich eine neue Erfahrung machen durfte.
- Ich bin dankbar für die vielen schönen Momente, die wir geteilt haben.
- Ich bin dankbar für die vielen Inspirationen, die ich bekommen habe.
- Ich bin dankbar für das Vertrauen der Frauen.
- Ich bin dankbar für die Reaktionen der Frauen.
Mich ermutigt es, weiter Räume für Hochsensible zu schaffen und mit der Thematik immer wieder raus zu gehen.